Vereinsgeschichte des Eisenbahner Sportvereins Siershahn e. V.

In Siershahn wurde Anfang der dreißiger Jahre der Eisenbahner Turn- und Sportverein (ETUS) gegründet. Der Verein widmete sich ausschließlich dem Breitensport, jedoch fehlte die entsprechende Übungsstätte. 1936 konnte der ETUS eine Güterhalle auf dem Gelände der Eisenbahn an der Bahnhofsstraße erwerben und 1937 mit eigenen Mitteln und mit Hilfe der Mitglieder eine eigene Turnhalle mit Kegelbahn bauen. 1938 wurde die Halle fertig gestellt und eingeweiht.

Der zweite Weltkrieg machte alle Aufbauarbeit zunichte. Nach dem Zusammenbruch stand der ETUS vor dem Nichts.

Was aber während des Krieges weiter bestand, war der Eisenbahnerverein, denn im Bereich des Bahnhofes Siershahn waren über 100 Eisenbahner beschäftigt. Den Wunsch wieder einen eigenen Sportverein zu gründen, setzten 46 Mitglieder des Eisenbahner Vereins am 3 Februar 1952 auf einer Gründerversammlung in die Tat um und gründeten den Eisenbahner Sportverein (ESV).

Folgende Sportarten wurden in Betrieb genommen: Fußball in Montabaur, Kegeln in Mogendorf und Tischtennis in der alten Güterhalle am Bahnhof Siershahn (als Betriebssport).

Der heutige Ehrenvorsitzende Paul Feldmann übernahm 1969 den Vorsitz. 1971 wurde die Vereinssatzung dahingehend geändert, dass auch Nichteisenbahner in größerer Zahl aufgenommen werden konnten.

1976 wurde zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Nichteisenbahner Vorsitzender des Eisenbahner Sportvereins. Es war der Leiter und Gründer der Judoabteilung Willi Krämer, der den ESV bis September 2010 leitete und heute Ehrenvorsitzender ist.

Ab 1971 ging es mit dem ESV stetig aufwärts. Zu den bestehenden Abteilungen Kegeln und Tischtennis kamen Judo, Karate, Fußball, Basketball, Aerobic und das Sportstudio hinzu. Die Abteilungen Karate und Basketball lösten sich in den 80er Jahren auf. Auch im kulturellen Bereich war und ist der ESV bis heute aktiv.

30 Jahre Judo im ESV Siershahn!

Anfang des Jahres 1965 hörte Willi Krämer davon, dass beim TV Ransbach der Sport Judo angeboten wird.

Im Mai 1965 fing ein neuer Anfangerlehrgang an und Willi Krämer war dabei. Ende 1969 wechselten die Ransbacher Judokas zum VfL Höhr-Grenzhausen.

Anfang des Jahres 1971 kam dann Klaus Kähler aus Siershahn auch zu den Judokas des VFL. Bei den gemeinsamen Waldläufen und Fahrten zum Training nach Höhr-Grenzhausen, keimte dann der Wunsch in Siershahn eine eigene Judogruppe zu gründen.

Es gab nur eine Sporthalle in Siershahn und die gehörte der Eisenbahn. Als ersten begeisterte Willi Krämer seinen Arbeitskollegen Rudi Walterfang, der im ESV Vorstand war, von seinem Traum. Der nächste der überzeugt werden musste war der Vorsitzende des ESV und Chef des Bahnhofs Siershahn Paul Feldmann.
Offen für alles neue zeigte sich Paul Feldmann begeistert für diese Idee. Als dann eine Liste mit 24 Judobegeisterten vorgelegt wurde, war er einverstanden. Auch die folgende Mitgliederversammlung stimmte zu. Im Spätherbst des Jahres 1971 gab dann der Vorstand des ESV Willi Krämer grünes Licht und die Judomatten wurden bestellt.

Nach einer aktiven Werbung, einer Judo- und Selbstverteidigungsschau am 09.01.1972, begannen wir am 12.01.1972 mit dem Training. Unser Trainer begrüßte mehr als 40 Jungen und Mädchen bis 14 Jahre im Nachmittagstraining.

Beim anschließenden Training der über 14 jährigen waren es 28 die ihre Anmeldung abgaben. Somit gab es nach dem ersten Training ein Aufnahmestopp für Kinder.

Ab September 72 übernahm Willi Krämer das Kindertraining. Um die Jugendlichen und Erwachsenen bemühte sich Klaus Kähler.

Der erste Rheinlandmeister im ESV war Volker Leicher. Im Oktober 1973 fuhr die Siershahner Judotruppe nach Tonnerre (Burgund). Diese Kontakte bestehen noch heute.

1974 wurde die männliche Jugend zum ersten mal Rheinlandmannschaftsmeister.

Im August 1975 wurde die neue Sporthalle an der Overberg Schule in Siershahn eingeweiht. Die Judokas konnten Judo-Vizeweltmeister Klaus Glahn für eine Show und Autogrammstunde verpflichten.

April 1976 erster Besuch beim englischen Judoclub von Stony- Stratford. 1986 löste sich dieser Club auf. Bis 1980 gab es viele Rheinlandeinzel- und Mannschaftstitel, sowie gute Platzierungen bei Süd-Westdeutschen Meisterschaften.

Erfolgreich auf Bundesebene waren: Eva Gelhard, sie erreichte Platz 9. Auf Platz 5 kamen Dirk Görg, Michaela Groth und Denise Katerla.

Denise ist zur Zeit die erfolgreichste Kämpferin des ESV. Sie wurde 7. Mal Rheinlandmeisterin, 3 x Platz 1 und 1 x 2. Platz bei den Süd-Westdeutschen. 7. und 5. Platz bei den Deutschen Einzelmeisterschaften, sowie internationale Meisterin von Schweden.

Süd-Westdeutscher Mannschaftsmeister wurde 1988 die weibliche A-Jugend und 1999 die weibliche Jugend U 15. Die Mädchenmannschaft U17 erkämpfte sich 2001 den Titel eines Rheinlandmeisters. 2. Platz bei den Süd-Westdeutschen, 9. Platz bei den Deutschen Meisterschaften.

Die U15 Mädchenmannschaft gewann zum zweiten mal den internationalen Ardennen Cup von Vouziers (Frankreich).